bremer kriminal theater
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             Das SPANNENDSTE Theater Bremens...

 

„Mein zweiter Brief (...) wurde mir ungeöffnet, 
mit einem Stempel Adressat unbekannt zurückgesandt. 
Welche Dunkelheit diese Worte bergen!“





Kressmann Taylor

ADRESSAT UNBEKANNT

Eine Matinée zum 9. November


Ein eindrückliches Stück Literatur. Ein nachhaltiges. Eines, das lange in einem nachhallt.

Zwei Männer, Geschäftsfreunde und Freunde auch im wahren Leben, haben Deutschland einst verlassen, um im San Francisco der 20er Jahre eine erfolgreiche Galerie ins Leben zu rufen. Der eine ist Jude, der andere nicht. Anfang der 30er kehrt der Nicht-Jude nach Deutschland zurück. Der Briefwechsel, der hier beginnt, zeugt anfangs noch von der Skepsis, mit der der Zurückgekehrte den neuen politischen Wendungen im Deutschland der frühen 30er gegenübersteht. Dem Zweifel an diesem Führer, dem er ein gewisses Charisma zugesteht, und sich zugleich fragt, ob er wohl ganz richtig im Kopf ist. Aber der Ton ändert sich rasch. Die Entfremdung der einstigen Freunde ist nicht mehr aufzuhalten.

Dieser fiktive Briefwechsel, von der amerikanischen Schriftstellerin Katherine Kressmann Taylor im Jahr 1938 geschrieben, hat es erst spät zu Weltruhm gebracht. Als man mit Staunen begriff, wie hellsichtig Kressmann Taylor zu einem Zeitpunkt, als das Schlimmste noch bevorstand, diesen Nationalsozialismus, diese blinde Begeisterung für einen Führer, der einen wer-weiß-wohin führte, bereits beschrieben hatte.

"Letztlich ist es eine kuriose Flaschenpost der Literatur, die heutige Leser mit Kressmann Taylors Adressat unbekannt erreicht. Sie hat dieselbe Patina wie Sebastian Haffners Erinnerungen eines Deutschen. Doch in ihrem seltsamen Flirren zwischen Fiktion und Authentischem mag dieser „well-made story“ doch mehr beschieden sein als eine bloße Fußnote in der Geschichte der Anti-Nazi-Literatur zu werden: nämlich zu zeigen, was gut gemachte Unterhaltungsliteratur zu leisten vermag – oder jedenfalls zu leisten vermochte." (Deutschlandfunk)


Es lesen: Jessica Coels, Uwe Seidel & Ralf Knapp

Eine Kooperation mit der Kulturwerkstatt Westend e.V.

Sonntag, 10. November um 11.00 Uhr

Eintritt 12.- €