Frank Piotraschke
DER ENKELTRICK
Der Enkeltrick ist gemeinhin bekannt und berüchtigt als eine perfide Betrugsmasche, bei der sich Kriminelle als näherer Verwandter, gern als Enkel ausgeben, um so vor allem älteren Menschen zunächst Informationen und schließlich, unter dem Vorwand einer finanziellen Notlage, Geld aus der Nase zu ziehen.
Aber keine Angst, wir wollen uns mit unserer letzten Premiere der Spielzeit nicht darauf zurückziehen, Aufklärung in Sachen einschlägiger Betrugsmaschen zu betreiben. Das überlassen wir gern der Polizei und dem Weißen Ring. Zwar liefert das Treffen zwischen Großmutter und Enkel, das erste seit weit über zehn Jahren, alle Voraussetzungen für einen solchen Betrug. Stehen sich doch zwei Personen gegenüber, die einander so gut wie gar nicht kennen.
Und ist Manfred nicht bei der Beantwortung so mancher Frage zu seiner Familie merkwürdig unsicher und zurückhaltend? Aber Veronica, die zunächst den Eindruck einer charmanten, wenn auch etwas tüdeligen Dame jenseits der Siebzig erweckt, macht schon bald so gar nicht mehr den Eindruck, als würde sie sich so ohne Weiteres über den Löffel barbieren lassen.
So kristallisiert sich, je länger die Begegnung dauert, desto mehr heraus, dass Veronica nicht nur sehr wohl in der Lage ist, sich gegen Alles und Jeden zur Wehr zu setzen, sondern es selbst faustdick hinter den Ohren hat, mit allen Wassern gewaschen ist, Haare auf den Zähnen und so manche Leiche im Keller hat.
Der Plan jedenfalls, den sie verfolgt, setzt Manfred, Enkel oder nicht, mehr unter Druck, als er für möglich gehalten hätte...
Mit Uta Krause & Ralf Knapp
Musik: Björn Jentsch
Regie: Perdita Krämer
Premiere am 28. Mai 2025
Aufführungsrechte bei: Vertriebsstelle und Verlag Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten GmbH